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N e w s & E v e n t s Prof. Gabriel Gorodetsky aus Tel Aviv lehrt im Sommersemester 2002 in München01.03.2002 - CAP Prof. Gabriel Gorodetsky, Lehrstuhl für Russische Studien der Tel Aviv Universität, lehrt zum zweiten Mal am Geschwister Scholl Institut für Politische Wissenschaften in München. Der Historiker und Russlandexperte aus Tel Aviv lehrte bereits während der letzten Kooperationsphase innerhalb des Projekts Europäisch-Israelisches Netzwerk als Gastprofessor am Centrum für angewandte Politikforschung und am Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaften. Nach einer erfolgreichen Kooperation mit der Tel Aviv Universität, freuen wir uns, Professor Gorodetsky zum Sommersemester 2002 erneut als Gast begrüßen zu drüfen. Professor Gorodetsky hält die Vorlesung "Russian Foreign Policy: From World Wars to Cold War and Globalization" und das Hauptseminar "Continuity and Change in Russian Foreign Policy in the Wake of the Demise of the Soviet Empire". Die große Täuschung - Hitler, Stalin und das Unternehmen BarbarossaGorodetsky hat mit seiner jüngsten Publikation "Die große
Täuschung - Hitler, Stalin und das Unternehmen Barbarossa" international
für Furore gesorgt. Mit seinem in fünf Sprachen erschienenem
Werk, vertritt er die These, dass der Angriff der deutschen Wehrmacht
1941 auf die Sowjetunion kein Präventivschlag gegen einen vermeintlichen
sowjetischen Angriff gewesen ist. Die Aufarbeitung dieses historischen
Abschnittes begann Mitte der achtziger Jahre und wurde konkret von W.
Resun, besser bekannt als Suvorov, einem Überläufer der russischen
Militäraufklärung, ausgelöst. Dieser behauptete, dass Stalin
in den Jahren 1939 bis 1941 einen revolutionären Krieg gegen Deutschland
vorbereitet hatte. Diese These wurde von vielen Historikern übernommen.
Gorodetsky versucht nun, auf der materiellen Basis neu geöffneter
russischer Archive seine Gegenthese argumentativ aufzuarbeiten. Hauptanliegen
des Buches ist es einerseits, die Vorgeschichte des Kriegsausbruchs zu
beleuchten, andererseits auch eine neue Schilderung des Ereignisverlaufs
zu zeichnen. Deutlich wird, dass der deutsche Angriff für Stalin
gänzlich unvorbereitet gekommen war, obwohl ihm sein Stabschef Georgij
Schukow vor Hitler gewarnt hatte. Am 22. Juni 1941, dem Tag des deutschen
Überfalls, zog sich Stalin erschüttert in seine Datscha zurück.
Nach Gorodetsky wollte Stalin keinen Krieg mit Hitler, sondern bevorzugte
eine diplomatische Lösung, die auf ein europäisches Gleichgewicht
mit russischer Absicherung abzielen sollte. AnsprechpartnerSilke Mayerl |