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Südosteuropa - RisikoberichtC·A·P Working Paper, München 10/2002 Bertelsmann Stiftung, C·A·P
Die Bandbreite aktueller und potentieller Konflikte in Südosteuropa reicht von Staatsschwäche oder versagen, wirtschaftlichen Disparitäten und sozialer Deprivation bis hin zu Nationalgeschichte und Konkurrenz um NATO- und EU-Mitgliedschaft. Typischerweise sind Staats- und Nationsbildung nach wie vor die prominentesten Konfliktbereiche in der Region, obwohl die ihnen zugrunde liegenden Konflikte gegebenenfalls viel brisanter sind. Oftmals werden die Konflikte von Parteiinteressen und/oder wirtschaftlichen Belangen angetrieben, aber im Sinne nationaler Selbstbestimmung und ethnischer Gegensätze formuliert. Somit erhöhen die gemeinsame Rechtfertigung auf der Basis von Selbstbestimmung (oder Staatssouveränität als Gegenstück) und das zugrunde liegende Prinzip des ethnisch-homogenen Nationalstaats die Gefahr der regionalen Eskalation und Präzedenzwirkung. Diese Risiken sind ein inhärenter Bestandteil des politischen Wechselspiels unter regionalen Akteuren sowie zwischen diesen Akteuren und der internationalen Gemeinschaft, insbesondere der Europäischen Union. |